Ein beeindruckendes Gebäude, eine fantastische Aufführung, ermöglicht durch den Ehemaligenverein der Schule
Ein Bericht von Pilar Rohpeter (10d) von der Orchesterfahrt 2023 nach Wien
Am Sonntag, dem 14. Mai, welcher zugleich unser erster richtiger Tag vor Ort in Wien war, war ein ganz besonderes Gebäude im Mittelpunkt das Tages, die Wiener Staatsoper.
Obwohl die meisten von uns bereits Bilder und Videos dieses beeindruckenden Gebäudes gesehen hatten, war es doch noch einmal vollkommen anders, direkt davor zu stehen. Nicht nur die imposante, alte und reich verzierte Bauart, die es in Wien relativ häufig zu sehen gibt, hat es uns angetan, sondern auch das Gefühl, den großen Musikern, darunter Brahms und Mahler, die tatsächlich an dieser Oper spielen durften, ein Stück näher zu kommen und ihre Zeit und Lebensweise genauer verstehen zu können.
Es folgte eine Führung durch das Innere des Gebäudes. Uns wurden dabei auch Räume gezeigt, die man bei einer gewöhnlichen Abendvorstellung eher weniger zu sehen bekommt, wie zum Beispiel der berühmte Teesalon oder ein Blick hinab von der Kaiserloge, kombiniert mit interessanten Erklärungen zur Geschichte des Hauses.
Auch die Wand- und Deckenverzierungen, sowie die zahlreichen unterschiedlichen Baustile und Zeiten, von der Renaissance bis zur Moderne, besahen wir uns größtenteils mit Staunen.
Beeindruckend, dass trotz der weitgehenden Zerstörungen im 2. Weltkrieg heute so ein reichhaltiger Schmuck zu erlebbar ist. Danach war zwar die Führung für uns beendet, doch dies bedeutete keineswegs, dass wir die Oper nicht mehr sehen würden, denn am Abend desselben Tages fand eine Aufführung von Puccinis bekannter Oper „Tosca“ statt, für die wir uns dank der großen finanziellen Unterstützung des Ehemaligenvereins der Schule, den „Fridericianern“, Karten sichern konnten und wollten.
Daher stellten wir uns nach einem kurzen Ausflug in verschiedene Cafés und Restaurants, um eine Kleinigkeit zu essen, in die Schlange für die Stehplätze der Aufführung. Dort rechneten wir mit knapp zwei Stunden Wartezeit, weshalb wir uns mit kleineren Spielen und Gesprächen die Zeit vertrieben und so trotz des langen Wartens eine Menge Spaß hatten.
Schließlich konnten wir uns tatsächlich Karten in bester Lage, dem Stehparterre, sichern und so kurze Zeit später erneut die Oper betreten. Obwohl wir „nur“ Stehplätze hatten, was von Einigen zunächst eher kritisch beurteilt wurde, hatten wir überraschend eine ausgezeichnete Sicht auf die Bühne und den Orchestergraben, sowie kleine digitale Bildschirme vor uns, auf denen der italienisch aufgeführte Text ins Deutsche übersetzt wurde, was uns das Verständnis der Handlung deutlich erleichterte.
Dann begann endlich die Vorstellung. Bereits in den ersten Minuten wurde deutlich, dass es sich hierbei um eine Weltklasse-Aufführung handelte. Die Sänger stachen durch gesanglich und schauspielerisch makellose Passagen hervor, besonders Cavaradossi (Piotr Beczala), der vom Publikum später mit minutenlangem Applaus nach seiner Arie „E lucevan le stelle“ bedacht wurde.
Wenn vor der Aufführung noch so manch einer Opern eher kritisch gegenüberstand, so war er im Nachhinein vollkommen überzeugt, dass Tosca unterhaltsam und herausragend zugleich gewesen ist, was gleichermaßen an der beeindruckenden Inszenierung und Darbietung der Wiener Staatsoper und an der spannenden Geschichte und Musik von Puccini lag.
Alles in allem war die Wiener Staatsoper also ein unvergessliches Erlebnis für jeden von uns. Ganz herzlichen Dank an die „Fridericianer“, dass die Unterstützung in diesem Umfang möglich war, und natürlich auch an Herrn Menzel und Frau Rhode für die gelungene Organisation und dafür, dass wir bei dieser Fahrt dabei sein konnten.
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